In einer Fremdsprache zu schreiben bedeutet nicht nur, dass man diese Sprache beherrscht, sondern auch, dass man mit den damit zusammenhängenden kulturellen Codes vertraut ist. Das historiographische Schreiben hat in Frankreich eine lange Tradition der literarischen Eleganz, welche die Anspŗ̈he pr"ẗ, die an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gestellt werden. Diese Anspr"uë werden hier anhand von exemplarischen argumentativen, rhetorischen, typographischen und gattungsspezifischen Aspekten skizziert. Im ersten Teil des Aufsatzes wird auf den traditionellen, dreiteiligen und rhetorisch beladenen Bau von wissenschaftlichen Texten in Frankreich eingegangen. Im zweiten Teil geht es um die typographischen Unterschiede zwischen deutschem und franz"osc̈hem Satz (insbes. bei der Verwendung der Interpunktion), die bei der Ver"offẗlichung wissenschaftlicher Texte zu ber"ucksḧtigen sind. In einem letzten Teil werden vergleichend drei zentrale Formen der wissenschaftlichen Textproduktion vorgestellt: die Dissertation, die Rezension und der briefliche Verkehr.